Der Herr der Sterne
Mit der Kamera macht er Aufnahmen des Nachthimmels, macht Sterne sichtbar, die mit blossem Auge nicht erkennbar sind.
Nachts, wenn alles schläft, steht Sébastien an seinem Teleskop.
Sébastien Garmier ist leidenschaftlicher Astrofotograf.
Zur Projektwoche in der Schule brachten zwei Lehrer ein Teleskop mit. «Sie wussten selber nicht so genau, wie man damit umgeht und zusammen haben wir ausprobiert, was alles möglich ist. Das fand ich so spannend, dass ich bis heute nicht damit aufgehört habe.»
Fotografie und Wissenschaft
Sébastien hat noch eine andere Leidenschaft: die Wissenschaft, konkret die Astrophysik.
Für seine Maturaarbeit hat er die Software cuRRay programmiert, um Lichtstrahlen in der Nähe von schwarzen Löchern zu berechnen.
«Das Projekt hat mehrere Preise gewonnen, bei Schweizer Jugend Forscht zum Beispiel. Das Besondere ist, dass man mit cuRRay verschiedene Raumzeitkrümmungsphänomene visualisieren kann – man kann also berechnen, wie Objekte rund um schwarze Löcher aussehen.»
Mit seiner Software kann Sébastien das nicht nur theoretisch visualisieren, sondern auch wunderschöne Fotografien erzeugen – cuRRay zeigt, wie der Nachthimmel für einen Astrofotografen in der Nähe eines schwarzen Lochs aussehen würde.
«Quasi die Verschmelzung der beiden Sachen, die ich besonders gerne mache.»
Millionen von Sternen im Blick
Sébastiens Tage sind lang.
Während er am Tag Physik an der ETH studiert, verbringt er nachts viele Stunden hinter seinem Teleskop. «Am besten geht das in Neumondnächten. Der Mond ist viel heller als andere Objekte und überstrahlt sie.»
Geduld gehört also auch dazu. Zu beidem, zur Physik und zur Astrofotografie.
Physiker, Astrofotograf und Blutstammzellspender. Wie passt das zusammen? «Blutstammzellspenden ist wie eine Wissenschaft für sich. Milliarden verschiedener Merkmale müssen passen. Das finde ich faszinierend und ich bin gespannt, ob meine Zellen einmal für jemand anderen passen werden.»